Hi,
einige von Euch kennen mich vielleicht schon.
Ich stamme aus Karl-Marx-Stadt, heute zum Glück wieder Chemnitz.
Ich habe bereits einige Begrüßungsthreads von Euch gelesen und hab bei einigen Stellen schon schmunzeln müssen.
Wie z.B. - Jungs die PK18 hören sind vom anderen Ufer - oder mainstreamhassende Mädls die nach Allein Allein dann plötzlich doch die Band lieben gelernt haben.
Erstens, ich bin nicht schwul :D und hab es auch nicht vor zu werden,
Zweitens, freut's mich, dass so Viele hier aktiv sind und sich mit Musik auseinandersetzen. Vorallem, das sie erkannt haben, welches Potential in der Band steckt. Abseits von mainstreamigen "HITS", denn davon bin ich auch nur sehr schwer zu begeistern.
Was bringt mich mit den Jungs in Verbindung?
Es war eine andere Band aus Dresden.
"Jack of all Trades" Ich hörte von ihnen das erste Mal 2002. Ich hatte gerade mein Medienstudium in Mittweida begonnen und habe zu der Zeit selber Musik gemacht. Ich wollte in die Musikbranche und wissen wie man eine Tour macht, worum es beim Bandmanagement so geht. Meine eigene Musik war elektronisch, von Chillout bis hartem Techno, Live in Clubs mit Synthies und diversen Grooveboxen... Tolle Zeit. :) Dann ca. ein Jahre nichts weiter von dieser "eigenartigen" Band aus Dresden gehört, maximal ein Demotrack.
Es war 2003 und ich besuchte mit Freunden eine kleine Veranstaltung in Pirna. Eine Kunstfabrik, mit allerhand bunten und skurilen Figuren, Bildern und Räumen in einer engen Gasse. Eine Band spielte...und es war anders, als Alles, was ich bisher gehört hatte. "
JOAT" Ich sprach nach dem Auftritt mit dem Sänger, er hieß Felix. Wir kamen leicht ins Gespräch, unter Musikern fällt das nicht schwer. ;) Er stellte mir seine Kollegen und Instrumente vor und was sie für Ideen haben. Ich war begeistert und stand von nun an öfter in Kontakt. So kam Eins zum Anderen. Ich schrieb n Review zum Auftritt, bot meine Hilfe bei der Clubsuche an. Denn Bandmanagement und regelmäßige Auftritte gab es da noch nicht. Es war alles so neu und experimentell. Man hatte Ideen, was man klanglich zeigen möchte und machte ständig Fortschritte in der Umsetzung. So konnte man inzwischen sogar 3-4Euro Eintritt verlangen und es kamen Leute, die diese Musik auch mochten. So trug es sich zu, dass die Band endlich mal einen richtigen Namen brauchte, den es nicht schon mehrfach auf der Welt gab.
Polarkreis18 war geboren! :)
Mit dem neuen Namen ging es dann immer schneller voran. Ich organsierte ein paar kleine, unbedeutende Auftritte, hatte durch's Studium Zugang zu tragbaren TV-Kameras, filmte den ersten großen Auftritt in der Scheune. Dann ging es los mit Radiointerviews, kleine lokale Stationen wie z.B. Radio Mittweida, es entstand ein Logo mit einer art Rose, welche überall verteilt worden. CDs vom ersten inoffiziellen-, dh. noch richtig selbstgebrannten Album hat die Band bei Konzerten verteilt, oder für 5€ inkl. Versand über die neue website verkauft. Immer mehr Leute waren plötzlich beteiligt. Ich schickte die Tapes der Kameras an einen Kumpel, den mir Felix mal vorstellte. Irgendwann entstand dann der Klangfilm, wo ich ein paar Szenen wiedererkannte. :) Die Radiointerviews wurden größer, NRJ, Fritz. Es lief das erste Lied offiziell im Radio. WOW! Niemand hätte sich das je träumen lassen, dass es mal so weit kommt. Man gibt Interviews und es läuft deren eigener Song im RADIO! Ihr könnt euch vorstellen, von da an gab es kein Halten mehr. Sie wurden immer besser und qualifizierten sich für diverse Bandwettbewerbe. Größter Deal, der F6 Music Award im Berliner Postbahnhof 2006. Es gab zum ersten mal zwei Fanbusse und ich fuhr mit 100 Polarkreisfans ab DD nach Berlin. Krasse Sache. Wer mal recherchiert, oder gar selbst dabei war, weiß noch welchen Skandalsieger es da gab. Nein, es war nicht die beste Band des Abends ganz oben. Denn PK18 holten Silber und gewannen Instrumente und etwas Studiozeit in einem prof. Musikbunker.
Nach einigen Monaten war es dann so weit, es gab den ersten real deal. Die Jungs hatten ihren ersten Vertrag. Unglaublich. Viele Labels und wohl auch reißerische Plattenbosse hatten es schon vorher versucht, die Band zu "fangen." Doch sie wollten ihren eigenen Sound, ihre eigenen Ideen ohne Druck verwirklichen. Eine Haltung, die ich bis heute sehr zu schätzen weiß und von Anfang an gesagt habe, lasst euch nicht knebeln, zieht euer Ding durch! Und sie haben bis heute einen richtig guten Mittelweg gefunden und mit Sicherheit so einige unmoralische Angebote ausgeschlagen. Dafür liebe ich diese Band und sie ist nicht ohne Grund inzwischen ein Teil von meinem Leben.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen und auch besonderen Einblick die Geschichte der Band geben, so wie ich es erlebt habe. Eine bewegende Zeit, eine gewaltige Fanbase, die über die Jahre aufgebaut wurde. Drum freue ich mich über jeden Kommentar zu den Jungs, egal ob ihr sie erst seit der Single Allein Allein kennt oder schon vorher. Es hat sich nichts geändert. Sie sind nach den vielen Jahren des überwältigenden Erfolgs immer noch bodenständig und erreichbar. Und ich wünsche mir, dass es in den nächsten knapp 10 Jahren noch genau so sein wird und wir das, was die Band ausmacht, erleben dürfen. ->
Tiefgreifende Sounds, intelligente Arrangements,
ehrliche Freude und Leidenschaft auf der Bühne
und diesen charmanten Witz, der sie einfach so hautnah macht.
Danke!